Donnerstag, 24. September 2009

Simulator für Kardiologen

Die Physikerin Ulrike Kornmesser entwickelt Simulatoren für die Arbeit am Herzen

Kornmesser entwickelt die Simulationssysteme für kardiologische Eingriffe, "ein Flugsimulator für angehende Kardiologen", wie sie es selber nennt, und sie ist seit sechs Jahren selbständig. Hier im Mannheimer Gründerzentrum Mafinex ist sie einer der wenigen Frauen überhaupt, und "die Einzige, die keine Dienstleistungen anbietet". ... Bei ihrem Produkt handelt es sich um ein umfassendes System zur Simulation und zum Erlernen von kardiologischen Eingriffen: Auf einer Trage liegt ein Dummy, bedeckt mit einem Tuch, darüber zwei Monitore in Augenhöhe, auf denen der angehende Operateur den Weg des Katheters durch die imaginären Venen verfolgen kann. Dazu das Operationsbesteck, drei Fußschalter und mehrere Joysticks. Um die 100 000 Euro kostet so ein System. Und hier beginnt der zweite Teil von Kornmessers Geschichte. 100 000 Euro snd nämlich zu viel für die meisten Krankenhäuser und Ärzte, der Absazu gestaltet sich schwierig. Man mag es kaum glauben, aber kardiologische Eingriffe werden heute in Deutschland am Patienten geübt. Und zu den Sparzwängen kämen professionelle Eitelkeiten. Erfahrene Ärzte würden auf ihre Künste als Lehrmeister vertrauen und dem neuen System misstrauen. Dabei sei auch in der Simulation ein erfahrener "Pilot" unabdingbar, um das Handwerk zu lernen. Mit einem kleinen Unterschied: "Bei uns geht es nicht gleich um Leben und Tod."

Quelle: FAZ, 08.06.09

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