Montag, 24. August 2009

Ärzte wollen weniger Patienten behandeln

Kassenärztevereinigung fordert bessere Patientensteuerung und Eigenbeteiligung

Die Deutschen sind nicht öfter krank als Bürger anderer Staaten, gehen aber öfter zum Arzt. Nirgendwo auf der Welt sei die Zahl der Arzt-Patienten-Kontakte so hoch wie in Deutschland, klagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, auf der Vertreterversammlung der knapp 150000 Kassenärzte und Psychotherapeuten ... in Mainz.
Das sei teuer und ineffizient. Deshalb müssten Patienten besser durch das Gesundheitssystem geführt werden.
Damit sollen überflüssige Arztbesuche und Behandlungen vermieden und das knappe Geld für die Behandlung Kranker gesichert werden. Kassenpatienten sollten durch Eigenbeteiligungen und neue Tarife zu einem wirtschaftlicheren Verhalten animiert, das sogenannte Doktor-Hopping unterbunden werden. Ziel sei nicht, mehr Geld für die Kassenärzte herauszuschlagen, sagte Köhler. Man wolle vielmehr die Versorgung fördern, ohne mehr Geld zu verlangen....
Diese Forderungen sind Teil eines Katalogs, mit dem die Kassenärzte den alten Zustand wiederherstellen wollen, als die KV allein für die Honorarverteilung und -abrechnung der Kassenärzte zuständig waren und es keine speziellen Hausarztverträge gab....
Zehn Jahre nach Ausrufung des Wettbewerbs im Gesundheitswesen müsse das "unkoordinierte Nebeneinander von Selektiv- und Kollektivverträgen" beendet werden. Zum Forderungskatalog gehören auch der Schutz des freien Berufs, die Hoheit über die Sozial- und Abrechnungsdaten der Patienten und eine rationellere Arzneimittelversorgung.

(Quelle: FAZ, 19.05.09)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen